Ankommen

Wenn du neu nach Deutschland kommst, dann weißt du vielleicht nicht, was zu machen ist. Und vielleicht brauchst du Hilfe. Du musst dich bei verschiedenen Behörden und Menschen vorstellen, die dir helfen können, z.B. das Jugendamt und die Polizei. Und du musst dich bei allen im Heim vorstellen. Im Heim bekommst du eine*n Betreuer*in. Er oder sie wird dir mit deinen Problemen und beim Alltagsleben helfen. Zum Beispiel begleitet er*sie dich zu Terminen oder wenn du zum Arzt oder einkaufen gehen möchtest. Und der*die Betreuer*in hilft dir, zur Schule zu gehen, zu lernen und mit den Hausaufgaben. Irgendwann später erklären sie dir die Stadt und geben dir Informationen, was du machen darfst und was nicht. Zum Beispiel darfst du nicht ohne Fahrkarte mit dem Bus oder Zug fahren. Und der wichtigste Rat ist, dass du nicht stehlen oder ohne Anmeldung arbeiten darfst.

In Deutschland ist alles gesetzlich geregelt. Hierzu gibt es verschiedene Gesetzestexte (z.B. Strafrecht, Asylrecht, Kinder- und Jugendhilfegesetz usw.): Deutschland ist ein demokratisches Land, in dem jeder Bürger und jede Bürgerin Pflichten und Rechte wahren muss – man hat viele Rechte, aber es gibt auch viele Regeln.

Hier noch ein paar Informationen zu Deutschland:

Der ganze Name von Deutschland ist Bundesrepublik Deutschland. Das Wort „Bundes“ bedeutet, dass Deutschland ein Zusammenschluss von mehreren Bundesländern ist wie z.B. Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Berlin. Neben der Bundesregierung, die für ganz Deutschland zuständig ist, hat auch jedes der 16 deutschen Bundesländer seine eigene Regierung (= Landesregierung). Die Regierung ist die politische Leitung des Landes. In vielen Dingen sind die Landesregierungen unabhängig von der Bundesregierung, z.B. in der Frage, wie und wo Flüchtlinge wohnen sollen, oder bei der Schule. Deshalb gibt es zum Teil große Unterschiede bei der Unterbringung von Flüchtlingen oder bei der Möglichkeit, wer wann in welche Schule gehen kann. Und deswegen machen junge Flüchtlinge in ihrer Anfangszeit in Deutschland ganz unterschiedliche Erfahrungen, je nachdem in welcher Stadt und in welchem Bundesland sie leben.

Aktualisiert 11.04.2018